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3. Dezember 2010
Fr
20 Uhr

  Stefanie Schumacher : Solo Akkordeon / Stefan Schulzki : Klavierquintett

druckfrische Auftragswerke von Leuschner, Bernd Redmann, Arash Safaian, Stefan Schulzki, Laurence Traiger / entstanden im Rahmen der Stipendien für Musik 2009 der Stadt München

Stefanie Schumacher
spielt Werke von Felix Leuschner, Bernd Redmann, Arash Safaian und Laurence Traiger 

Agnes Malich
– Violine
Jane Berger – Violine
Verena Würtele – Viola
Johannes Gutfleisch – Violoncello
Andreas Kirpal – Klavier,
Evgeni Orkin – Sopransaxophon
Stefan Schulzki – Klavier, Hammond-Orgel/Elektronik
spielen Werke von Stefan Schulzi.

Programm wird noch bekannt gegeben 

Karten zu Euro 12,- und 8,- (erm.) unter 089 - 3249 4270 und an der Abendkasse

unterstützt durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
 

     
    Stipendien für Musik

 
Die Landeshauptstadt München vergibt seit 1980 jährlich drei mit jeweils 6.000 Euro dotierte Stipendien für Musik sowie - aus Stiftungserträgen - den Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik, dotiert mit rund 3.000 Euro (abhängig vom Zinsertrag). Mit den Stipendien sollen konkrete, besonders anspruchsvolle musikalische Arbeitsvorhaben in den Bereichen Komposition, Programmerarbeitung oder berufliche Fortbildung außerhalb Münchens (z.B. durch ein gemeinsames Projekt mit ausländischen Musikerinnen und Musikern oder einer Hospitanz/Assistenz bei einer bekannten, erfahrenen auswärtigen Musikerpersönlichkeit) unterstützt werden.
Die Stipendien können für Einzel- als auch Ensembleleistungen in allen Musikgattungen und -bereichen vergeben werden, allerdings mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Erscheinungsformen. Gefördert werden sollen vorwiegend jüngere, noch nicht etablierte Künstlerinnen und Künstler bzw. Ensembles. Die Stipendienvergabe für Projekte im Rahmen eines Studiums oder für unterrichtsbegleitende Projekte ist dabei ausgeschlossen. Eigenbewerbung ist erforderlich.

Jurybegründung, Musikstipendien der Landeshauptstadt München 2009

 

Stefanie Schumacher

Das Arbeitsvorhaben von Stefanie Schumacher stellt eine kreative Auseinandersetzung mit Leos Janaceks Zyklus "Auf verwachsenem Pfade" dar. Zum einen wird die Künstlerin alle im Original für Klavier, ursprünglich teils auch Harmonium geschriebenen Stücke für ihr Instrument, das Akkordeon, transkribieren. Zum andern erteilt sie Kompositionsaufträge für Stücke, die sich auf Janaceks Werk beziehen und in ein Konzertprogramm integriert werden sollen. Damit möchte sie verschiedene Aspekte des Zyklus neu beleuchten und besonders transparent machen. Und sie will eine Brücke schlagen zwischen den extremen Erscheinungsformen des Akkordeons im heutigen Kulturleben: einerseits dem Konzertakkordeon, wie es höchst ambitioniert in der zeitgenössischen Kunstmusik verwendet wird und wie es vielen Musikliebhabern immer noch weitgehend unbekannt ist - und andererseits dem Schifferklavier, welches in der populären Musik die Wahrnehmung des Akkordeons bestimmt. Die Jury empfiehlt, das vielversprechende Projekt mit einem Musikstipendium zu fördern.

Stefan Schulzki

Der Komponist und Pianist Stefan Schulzki verfügt über eine präzise Imaginationskraft für atmosphärische Zustände, klangliche und lineare Strömungsverhältnisse, formale Spannungsbögen. Die musikalischen Texturen seiner Werke sind handwerklich bestechend klar gewirkt und zeugen von einer vertieften Auseinandersetzung mit kompositorisch essentiellen Techniken der Tradition. Unter Verwendung auch modernster elektronischer Mittel gelingt es ihm von wohl definierten Fundamenten aus, neue Ausdrucksbereiche zu erschließen. Im Zuge seiner international viel beachteten Arbeiten für Film und Bühne scheint Schulzki eine besondere Sensibilität für latente Räumlichkeiten und visuell erlebbare Momente kultiviert zu haben. Auf fast schon geheimnisvolle Weise abstrahiert, findet eine daraus resultierende Klangdynamik auch in seiner absoluten Musik ihren Widerhall. Nicht zuletzt deshalb darf man die drei geplanten „kammermusikalischen bzw. akusmatischen“ Werke mit Spannung und Vorfreude erwarten. Das Musikstipendium der Stadt München soll den Künstler beim Umsetzen seiner Vorhaben unterstützen.

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Stefanie Schumacher wurde bei Freiburg geboren und absolvierte ihr Studium am Richard-Strauss-Konservatorium in München bei Bernd Maltry mit Auszeichnung. Neben dem klassischen Akkordeon widmete sie sich dem Klavier und dem Jazzakkordeon. Es folgten Meisterkurse bei Hugo Noth, Stefan Hussong und Stian Carstensen, und die Vertiefung ihrer Studien am Akkordeon bei Teodoro Anzellotti an der Hochschule der Künste Bern.

Ihr solistisches Debüt hatte Stefanie Schumacher 2002 mit dem Bandoneonkonzert »Aconcagua« von Astor Piazzolla, begleitet von der Symphonischen Akademie München. Es folgt ein aufgeschlossenes Bühnenleben, bei dem sie sowohl als Solistin und Kammermusikpartnerin, wie auch als Orchester- und Bühnenmusikerin unterschiedlichste Facetten des Akkordeons lebendig werden lässt. Im Staatstheater am Gärtnerplatz war sie unter anderem bei »Majakowskis Tod« von Dieter Schnebel zu hören, am Residenztheater sowie in verschiedenen freien Projekten begegnet ihr immer wieder die Verbindung von Wort und Musik. Mit eigenen Ensembles, besonders dem »Duo Flaccord«, das neben individuellen experimentierfreudigen Transkriptionen Uraufführungen angeregt hat, wurde sie deutschlandweit auf Konzerte und Festivals eingeladen, darunter das Schwarzwaldfestival, der Kultursommer Nordhessen und die Niedersächsischen Musiktage. Gemeinsam mit anderen Formationen reiste sie nach Frankreich, Spanien, Brasilien und Vietnam.

Stefanie Schumacher ist regelmäßig Gast bei zeitgenössischen Ensembles, wie dem »Ensemble Oktopus« unter der Leitung von Konstantia Gourzi oder dem »Ensemble Zeitsprung«, und hat bei zahlreichen Uraufführungen u.a. von Sidney Corbett, Peter Michael Hamel, Lin Yang, Bernd Redmann und Helga Pogatschar mitgewirkt. Mit eigenen Auftragswerken verfolgt sie das Ziel, die Unmittelbarkeit des emotionalen Ausdrucks, die man vom Akkordeon vor allem aus der Volksmusik kennt, in das zeitgenössischen Schaffen der Neuen Musik für ihr Instrument einfließen zu lassen. 2009 erhält Stefanie Schumacher ein Musikstipendium der Landeshauptstadt München.

> www.stefanieschumacher.de

     
   

Stefan Schulzki, 1970 in Augsburg geboren und dort aufgewachsen, studierte von1993 bis 1998 Klavier an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Heidelberg-Mannheim bei Prof. Hans Thürwächter und Prof. Christoph Back. Anschließend belegte er die Studiengänge Komposition bei Prof. Ulrich Leyendecker in Mannheim sowie Filmmusik und Sounddesign an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, die er beide in 2001 zum Abschluss brachte. Seitdem ist er freischaffend als Komponist tätig, vorwiegend für Film und Fernsehen; sein Werkverzeichnis umfasst derzeit die Musik zu etwa 70 Filmen. Zu seinen ersten Langspielfilmen zählt der US-amerikanische Independent-Spielfilm „Looking Through Lillian“. Es folgten Arbeiten für das Theater, u.a. „Die Zeit und das Zimmer“ von Botho Strauß am Deutschen Theater in Berlin. Viele seiner Filme erhielten Preise und Auszeichnungen, darunter eine Nominierung für den Studenten-Oscar.

Als Komponist für Konzertmusik erhielt er 1997 den Gersthofer Kunstförderpreis. Im Jahr 2000 wurde er im Rahmen des Nachwuchsforums der Gesellschaft für Neue Musik Frankfurt eingeladen, mit dem international renommierten Ensemble Modern zusammenzuarbeiten. Auf dem internationalen Festival The Diaghilev Seasons in Perm (Russland) 2003 stellte er sein Klavierwerk vor. Anlässlich der Amtseinführung von Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler in 2004 erhielt er einen Kompositionsauftrag. Seit 2008 ist er Lehrbeauftragter für Musiktheorie am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg sowie Gründungsmitglied und Pianist der Komponistenverschwörung, einer Gruppe von Komponisten, die in ihren Konzerten zugleich als Interpreten ihrer Werke auftreten. In 2009 erhielt er das Musikstipendium der Landeshauptstadt München. Seit Oktober 2009 rundet er seine Studien durch einen Postgraduierten-Lehrgang im Fach Komposition bei Prof. Adriana Hölszky am Mozarteum in Salzburg ab.

> http://stefanschulzki.com